Die Geschichte
des Meidlinger Marktes

1925

1873 / 1914

Meidling war zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine ländliche Gemeinde mit einer geringen Anzahl Häuser und Einwohner. Die kleine Kirche und Schule genügte den Anforderungen, die beiden Bäder verliehen dem Ort „Kur- bad-Charakter“. Dies änderte sich in der ersten Hälfte des vorigen Jahr-hunderts schlagartig.

Die billigen Böden vor dem Linienwall begünstigten die Ansiedlung von Fabriksanlagen – Industrien entstanden. Reger Zuzug von unselbständigen Arbeitern war die Folge, der Wandel zum Industrie-ort mit hohem Anteil proletarischer Bevölkerung (1880 betrug der Anteilder Arbeiter an der Einwohnerzahl Meidlings 85%) eingeleitet.

1914 / 1945

Nach dem Ersten Weltkrieg entsprach die Aneinanderreihung der verschieden gebauten Verkaufsbuden nicht mehr den bautechnischen, hygienischen und sanitären Grundsätzen. Im Jahre 1925 wurde er Antrag auf Vergrößerung und zeitgemäßer Ausgestaltung des Marktes gestellt und von Bezirksvorsteher Alois Zanaschka befürwortet. Der Gemeinderat bewilligte für die Modernisierung einen Kredit von 2,2 Milliarden Kronen (ca. 18.000 €). Es wurden Buden in einheitlicher Ausführung aufgestellt und ausgestaltet. Insgesamt errichtete man 98 Stände mit 138 Zellen. Architekt dieser Anlage war Ing. Franz Wißmann.

Zur Niederhofstraße hin entstand der Kern des Marktes: das Marktamtshaus mit zwei Auslaufbrunnen und der Brückenwaage, die vom Meidlinger Waagenher-steller Josef Florenz erfolgte. An der Südseite – zur Reschgasse hin – blieb ein Stück für „Landparteien“, im Volksmund „Bauernmarkt“ genannt, frei; bestimmt für Produzenten und Marktfahrer.Im zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Platz zerstört und musste anschließend wieder instandgesetzt werden.

1945 / 2003

1985 kam es im Zuge des Projektes „Stadterneuerungsgebiet Wilhelmsdorf“ zur Umgestaltung des Marktes. Der Bauernmarkt wurde eine Fußgängerzone. Auch das optische Bild wurde wesentlich verbessert. Auf dem Platz des ehemaligen Pfann‘schen Bades entstand eine Grünanlage, der „Hermann Leopoldi-Park“ (Hermann Leopoldi war Klavierhumorist und wurde 1888 in Wien-Gaudenzdorf, heute 12. Bezirk, geboren).

1988 wurde die Brückenwaage im Marktamtsgebäude wegen zu geringer Frequenz aufgelassen. Das Gebäude renovierte man 1991. Ab dem Jahr 2000 wurden Pläne diskutiert, den Meidlinger Markt zu erneuern und zu revitalisieren.2003 wurden anlässlich des 130 jährigen Bestehens des Marktes von der Bezirks betreuung die neuen Pläne vorgestellt.

Heute

Hat der Meidlinger Markt auch schon viele schwierige Zeiten hinter sich, so blüht er heute regelrecht auf. Die Meidlinger*innen sind stolz auf ihren Markt und das zeigt sich auch anhand von steigendem Besucher*innenzahlen. Neben einem vielfältigen Lebensmittel- und Gastronomieangebot gibt es immer wieder wunderbare Kulturveranstaltungen.

Orte wie diese sind es, die die Bevölkerung unabhängig von der Herkunft, der Religion oder dem politischen Interesse zusammenbringen. Dennoch stellen wir uns auch heute wieder die Frage wie soll der Meidlinger Markt der Zukunft aussehen? Mehr Begrünung, das Fördern von Biodiversität, das Entsiegeln und das Sicherstellen von verkehrsberuhigten, zentralen Begegnungsplätzen im Grätzel sind sicher wesentliche Themen in Zeiten des Klimawandels und von überhitzten Städten. Die nächste Modernisierung des Meidlinger Marktes steht an.

1873 / 1914

1914 / 1945

1945 / 2003

Heute

1873 / 1914

Meidling war zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine ländliche Gemeinde mit einer geringen Anzahl Häuser und Einwohner. Die kleine Kirche und Schule genügte den Anforderungen, die beiden Bäder verliehen dem Ort „Kur- bad-Charakter“. Dies änderte sich in der ersten Hälfte des vorigen Jahr-hunderts schlagartig.

Die billigen Böden vor dem Linienwall begünstigten die Ansiedlung von Fabriksanlagen – Industrien entstanden. Reger Zuzug von unselbständigen Arbeitern war die Folge, der Wandel zum Industrie-ort mit hohem Anteil proletarischer Bevölkerung (1880 betrug der Anteilder Arbeiter an der Einwohnerzahl Meidlings 85%) eingeleitet.

1914 / 1945

Nach dem Ersten Weltkrieg entsprach die Aneinanderreihung der verschieden gebauten Verkaufsbuden nicht mehr den bautechnischen, hygienischen und sanitären Grundsätzen. Im Jahre 1925 wurde er Antrag auf Vergrößerung und zeitgemäßer Ausgestaltung des Marktes gestellt und von Bezirksvorsteher Alois Zanaschka befürwortet. Der Gemeinderat bewilligte für die Modernisierung einen Kredit von 2,2 Milliarden Kronen (ca. 18.000 €). Es wurden Buden in einheitlicher Ausführung aufgestellt und ausgestaltet. Insgesamt errichtete man 98 Stände mit 138 Zellen. Architekt dieser Anlage war Ing. Franz Wißmann.

Zur Niederhofstraße hin entstand der Kern des Marktes: das Marktamtshaus mit zwei Auslaufbrunnen und der Brückenwaage, die vom Meidlinger Waagenher-steller Josef Florenz erfolgte. An der Südseite – zur Reschgasse hin – blieb ein Stück für „Landparteien“, im Volksmund „Bauernmarkt“ genannt, frei; bestimmt für Produzenten und Marktfahrer.Im zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Platz zerstört und musste anschließend wieder instandgesetzt werden.

1945 / 2003

1985 kam es im Zuge des Projektes „Stadterneuerungsgebiet Wilhelmsdorf“ zur Umgestaltung des Marktes. Der Bauernmarkt wurde eine Fußgängerzone. Auch das optische Bild wurde wesentlich verbessert. Auf dem Platz des ehemaligen Pfann‘schen Bades entstand eine Grünanlage, der „Hermann Leopoldi-Park“ (Hermann Leopoldi war Klavierhumorist und wurde 1888 in Wien-Gaudenzdorf, heute 12. Bezirk, geboren).

1988 wurde die Brückenwaage im Marktamtsgebäude wegen zu geringer Frequenz aufgelassen. Das Gebäude renovierte man 1991. Ab dem Jahr 2000 wurden Pläne diskutiert, den Meidlinger Markt zu erneuern und zu revitalisieren.2003 wurden anlässlich des 130 jährigen Bestehens des Marktes von der Bezirks betreuung die neuen Pläne vorgestellt.

Heute

Hat der Meidlinger Markt auch schon viele schwierige Zeiten hinter sich, so blüht er heute regelrecht auf. Die Meidlinger*innen sind stolz auf ihren Markt und das zeigt sich auch anhand von steigendem Besucher*innenzahlen. Neben einem vielfältigen Lebensmittel- und Gastronomieangebot gibt es immer wieder wunderbare Kulturveranstaltungen.

Orte wie diese sind es, die die Bevölkerung unabhängig von der Herkunft, der Religion oder dem politischen Interesse zusammenbringen. Dennoch stellen wir uns auch heute wieder die Frage wie soll der Meidlinger Markt der Zukunft aussehen? Mehr Begrünung, das Fördern von Biodiversität, das Entsiegeln und das Sicherstellen von verkehrsberuhigten, zentralen Begegnungsplätzen im Grätzel sind sicher wesentliche Themen in Zeiten des Klimawandels und von überhitzten Städten. Die nächste Modernisierung des Meidlinger Marktes steht an.

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